Die Zukunft des Digital Asset Management liegt in einem KI-Assistenten

Der Hype um künstliche Intelligenz – insbesondere um generative KI (GenAI) – ist beispiellos. Für jede Branche und jedes Unternehmen scheint es einen Anwendungsfall zu geben, der ganz neue Möglichkeiten in puncto Innovation und Effizienz verspricht, so auch im Bereich Digital Asset Management (DAM). Auch wenn einige betriebliche Anwendungsfälle für GenAI noch entwickelt und optimiert werden, hat die Integration eines dialogfähigen KI-Assistenten in eine DAM-Lösung das Potenzial, die Interaktion mit wichtigen Unternehmensressourcen grundlegend zu verändern. 

Bei der Verwaltung digitaler Assets gibt es bekanntermaßen einige Schwachstellen, die in fast jedem Unternehmen auftreten. Dazu zählen: 

Eine unüberschaubare Anzahl von Assets
Wenn Unternehmen expandieren, häufen sie oft große Mengen an digitalen Assets an. Die effektive Verwaltung dieser Assets ohne ein ausgereiftes System kann zu erheblichen Effizienzverlusten führen. So verbringen die Mitarbeiter übermäßig viel Zeit damit, nach Assets zu suchen, wodurch sich Projektfristen verzögern und die Produktivität sinkt.

Inkonsistentes Tagging
Ohne ein systematisches Tagging wird das Auffinden der gewünschten digitalen Assets zu einer mühsamen und fehleranfälligen Aufgabe. Nicht korrekt getaggte Datenbanken entstehen häufig durch manuelle Tagging-Fehler und unterschiedliche Beurteilungen der Relevanz von Tags.

Compliance & Datensicherheit
Strenge Verordnungen wie die DSGVO und das bevorstehende EU-Gesetz zur künstlichen Intelligenz stellen Unternehmen in den Bereichen Datenschutz und Compliance vor große Herausforderungen. Bei der Verwaltung von Assets ist die Einhaltung dieser Vorschriften von größter Bedeutung, sie ist aber gleichzeitig auch eine äußerst komplexe Angelegenheit.

Ineffiziente Content-Nutzung
Assets werden oft nicht effizient genutzt, da die Mitarbeiter die wichtigsten Inhalte nicht kennen oder nicht wissen, wie sie diese am schnellsten finden können. Die Folge sind oftmals Redundanzen, da unnötigerweise neue Assets erstellt werden, was die Kosten in die Höhe treibt und die Einheitlichkeit der Markenidentität beeinträchtigt.

Die Lokalisierung stellt eine Herausforderung dar
Die Anpassung von Inhalten an unterschiedliche Märkte ist eine wichtige und zugleich schwierige Aufgabe. Sie erfordert nicht nur Übersetzungen, sondern auch eine kulturelle Anpassung, die ziemlich ressourcenintensiv ist.

Messung der Asset Performance
Zu wissen, welche Assets in verschiedenen Szenarien am besten abschneiden, ist für ein erfolgreiches Marketing von zentraler Bedeutung. Das Sammeln und Analysieren der erforderlichen Daten ist jedoch sehr komplex und zeitaufwändig.

Schon heute liefert ein KI-Assistent schnelle Lösungen. Nutzer können ihm Fragen wie „Was ist die beliebteste Kampagne?“ stellen. Oder: „Welches Asset wurde am häufigsten heruntergeladen?“ KI hat jedoch mehr zu bieten als nur einen Chatbot, der digitale Assets abfragen und finden kann. Vielmehr handelt es sich um einen vollwertigen Assistenten, der die Nutzer bei ihren täglichen Aufgaben im DAM unterstützt. 

Sitecore Content Hub ist eine dieser Plattformen, die diese KI-Assistenzfunktionen anbietet. Der Content Hub verfügt über eine robuste Infrastruktur, mit der sich KI-Assistenten nahtlos integrieren lassen. Auf diese Weise werden Funktionen wie das automatische Taggen von Metadaten, personalisierte Content-Empfehlungen und die effiziente Organisation von Assets ermöglicht.

Wie das funktioniert? Nehmen Sie ChatGPT als Beispiel, aber anstatt das Internet zur Datenerfassung zu nutzen, verwendet die KI die unternehmenseigenen digitalen Assets. Ob Bilder, Video- und Audioclips, Texte, PDFs, Daten oder Marketingkampagnen – die Form dieser Assets spielt dabei keine Rolle. Mitarbeiter können dann die DAM-Lösung über getippte Konversationen nach Informationen fragen, um digitale Assets zu organisieren oder zu ändern. Der KI-Assistent kann auch proaktiv Änderungsvorschläge machen. Diese KI-Tools lassen sich auch skalierbar und schnell implementieren und problemlos in bestehende DAM-Systeme integrieren. 

Passive und träge Speichersysteme werden durch diesen Prozess zu aktiven, intelligenten Ressourcen, die bereitstellen, was Unternehmen benötigen und was Kunden wünschen. Auch das DAM selbst entwickelt sich in vielerlei Hinsicht zu einem intelligenten System. Generative KI, wie sie hier eingesetzt wird, gilt als bahnbrechend.

Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten für den Einsatz eines KI-Assistenten: 

Automatisiertes Tagging von Metadaten
Durch die schnelle Analyse digitaler Assets und die automatische Zuweisung relevanter Metadaten-Tags stellt ein KI-Assistent sicher, dass die Assets exakt getaggt sind, damit sie leichter abrufbar und analysierbar sind.

Fehlerprävention
KI-Assistenten erkennen selbständig mögliche Fehler bei der Dateneingabe, Unstimmigkeiten beim Tagging und selbst Urheberrechtsverletzungen. Durch die kontinuierliche Überwachung von Asset-Uploads und -Updates stellt die KI Compliance und die Genauigkeit der Daten sicher und reduziert so deutlich das Risiko von kostspieligen Fehlern. 

Assets besser organisiert und abrufbar
Bei richtiger Implementierung ist KI in der Lage, digitale Assets nach bestimmten Nutzungsmustern, Relevanz und Benutzerpräferenzen dynamisch zu organisieren. Auf diese Weise können intelligentere, kontextbezogene Abfragen und Vorschläge je nach aktuellem Bedarf implementiert werden. Das DAM-System wird dadurch intuitiver und benutzerfreundlicher.

Erstellung und Optimierung von Inhalten
KI kann nicht nur bestehende Assets verwalten, sondern auch neue Inhalte erstellen, Bilder optimieren, Textinhalte generieren und bestehende Assets zur Erstellung neuer, kreativer Inhalte nutzen.

Personalisierung
KI unterstützt Sie bei der Anpassung des Benutzererlebnisses eines DAM-Systems an jeden Einzelnen. Sie lernt die Vorlieben der Benutzer, berücksichtigt ihre Bedürfnisse aus früheren Interaktionen und schlägt ihnen personalisierte Assets vor. 

Bereitstellung und Lokalisierung von digitalen Assets
Die Lokalisierung ist üblicherweise ein langwieriger Prozess. KI kann Inhalte hingegen automatisch lokalisieren und auf verschiedene Märkte und Regionen zuschneiden und gleichzeitig sicherstellen, dass alle zu verbreitenden Inhalte den jeweils geltenden Vorschriften entsprechen. 

Technischer Support
Mit einem KI-Assistenten müssen DAM-Nutzer nicht mehr tagelang auf E-Mail-Support oder auf Antworten aus einem Ticketing-System warten. Häufig gestellte Fragen (FAQ) können vollständig beantwortet werden und der KI-Support hilft Unternehmen, Zeit und Geld zu sparen, da die Nutzer nur selten zusätzliche Hilfe benötigen.

Trotz des transformativen Potenzials von KI stellt ihre Implementierung Unternehmen vor gewisse Herausforderungen, vor allem im Zusammenhang mit der Weitergabe von Daten und dem Datenschutz. Besonders in Branchen wie dem Finanzsektor, dem Gesundheitswesen, der öffentlichen Versorgung und dem Bildungswesen, in denen strenge Vorschriften für den Datenaustausch gelten, spielt das Thema Datenschutz eine große Rolle. Der Austausch von Daten zwischen öffentlichen Einrichtungen und einer DAM-Lösung ist unter Umständen problematisch. Der Datenschutz ist unbedingt zu gewährleisten, andernfalls riskieren Unternehmen hohe Geldstrafen. 

Ein innovativer Lösungsansatz für das Problem der Datenweitergabe ist die Entwicklung von KI-Systemen, die Abfragen auf der Grundlage von Nutzereingaben generieren, ohne dass die KI direkten Zugriff auf die Daten hat. Die KI interpretiert die Eingaben des Nutzers und übersetzt sie in verwertbare Suchanfragen oder Antworten, die mit der Struktur der Datenbank interagieren, nicht aber mit ihrem Inhalt. So werden DAM-Lösung und KI-Tool sicher voneinander getrennt, der Datenschutz ist gewährleistet und die KI-Funktionen lassen sich weiterhin nutzen. 

Die Integration eines generativen KI-Assistenten in eine DAM-Lösung erleichtert ihre Nutzung und erfüllt sie mit Leben. Viele Mitarbeiter wissen nicht, wie sie ein Digital Asset Management-System optimal für Abfragen nutzen können. KI hilft ihnen dabei, den Umgang mit dem System zu erlernen und ihre Kenntnisse zu erweitern. Ein KI-Assistent ist jedoch nur so gut wie die Daten, mit denen er trainiert wird. Wenn ein DAM-System also mit qualitativ hochwertigen Daten angereichert wird, ist der Output von ebenso hoher Qualität – und umgekehrt. Ein gutes Data Asset Management ist für Unternehmen wichtiger denn je.

Aber das ist erst der Anfang. Wir haben bereits erfolgreich KI-Assistenten für Kunden in Sitecore Content Hub integriert. Diese Assistenten besitzen nun das Potenzial, die Vorteile eines zentralisierten DAM zu maximieren. Schon bald werden sie ein unverzichtbarer Baustein in der Toolbox eines jeden Marketers sein.